Montag, 8. Juni 2020

Rezension: A wish for us

Rezension „A wish for us“ von Tillie Cole 

Der New Adult Roman "A wish for us" von Tillie Cole, ist im Jahre 2020, broschiert im LYX Verlag mit 442 Seiten erschienen und kostet 12.90€

Meine Meinung:
Puhhh… Ich warne euch schonmal vor. Das hier wird eine lange Rezension, ich habe nämlich echt viel zu sagen. Wie immer fange ich mit den positiven Aspekten an.
Mir wurde dieses Buch von einer Freundin empfohlen und ich habe mich so drauf gefreut. Sie meinte Sachen wie „Es wird dich zerstören“, „du wirst so heulen“ oder „Das wird dich emotional fertig machen“. Meine Erwartungen waren also hoch. Anfangs wurden diese sogar zum Teil erfüllt.

 Das Cover hat mich zunächst nicht vom Hocker gehauen, aber wenn man dann anfängt das Buch zu lesen repräsentiert es sooo gut den Inhalt. Ein zentraler Aspekt des Romans ist nämlich die Synästhesie. Ich habe vor diesem Buch noch nie etwas davon gehört, aber ich bin begeistert. Diese „Krankheit“ beschreibt das Phänomen, dass man Sinneseindrücke anders vernetzt. So kann der Protagonist verschiedene Töne mit Farben sehen. Diese Thematik finde ich so spannend und echt besonders. Sie wurde so poetisch im Buch dargestellt, sodass man richtig ein Gefühl dafür bekommen hat. Da hat die Autorin echt bewiesen, dass sie ein Talent für das Schreiben hat. Respekt.
Das ist für mich, aber leider auch einer der positivsten Aspekte….

 Und selbst der ist mir irgendwann auf die Nerven gegangen. Ich möchte auf keinen Fall etwas negatives zum Schreibstil dieser Autorin sagen, sie ist für mich eine der talentiertesten auf diesem Gebiet, aber für mich was einfach Alles in diesem Buch eine Spur „too much“.  Ich weiß gar nicht wo genau ich anfangen soll. Ich bleibe einfach mal bei der Synästhesie. Auf den ersten paar Seiten war ich so fasziniert von den Beschreibungen und Eindrücken des Protagonisten. Ich war begeistert wie lyrisch Tillie Cole schreibt und wie wunderschön alles klingt. Mit der Zeit hat es mich, aber nur noch genervt, weil bei jeder Kleinigkeit die Cromwell (der Protagonist) seine Eindrücke und die Farben beschrieben wurden. Aber nicht in ein/zwei Sätzen, sondern teilweise über eine ganze Seite, sodass ich angefangen habe queer zu lesen. Und so ging es mir total oft. Teilweise wurden seine Empfindungen so extrem dargestellt, dass es mich gelangweilt hat. Ich kann kein Beispiel nennen, weil ich sonst spoilern würde, aber er vergleicht total viel mit Musik und welchen Einfluss die Musik auf sein Leben hat. Irgendwann hat man es dann aber auch verstanden…
 
Soviel zum Schreibstil. Kommen wir mal zu den Protagonisten. Cromwell fand ich vom Anfang bis zum Ende unsympathisch. Ich habe echt gebetet, dass ich ihn irgendwann lieben würde, aber leider nein. Am Anfang war er mir viel zu unfreundlich und „depressiv“. Damit möchte ich um Gottes Willen niemanden beleidigen, der Depressionen hat, aber er war sehr in sich gekehrt und hat dadurch eine sehr schlechte Stimmung verbreitet. Natürlich ist die Antwort auf seine Charakterzüge in seiner Vergangenheit zu finden, aber ich finde trotzdem, dass es diese Unfreundlichkeit nicht rechtfertigt. Dazu kommt dann noch der starke Kontrast zum Ende hin. Sein Charakter wendet sich um 180 Grad, ist dann aber trotzdem drüber. Er spricht auf einmal von der Liebe seines Lebens und opfert sich total auf. An sich ist das ja auch total okay, aber es passt gar nicht zu dem Jungen vom Anfang. Er bewegt sich vom einen Extrem in das Andere, ohne dass man richtig hinterher kommt.
Zu Bonnie kann ich kaum etwas sagen, da ich sie einfach langweilig finde. Am Anfang dachte ich sie ist tough und kann sich durchsetzen, weil sie hinter ihrer Meinung steht und sich total ins Studium stürzt. Allerdings war das auch irgendwie alles, was sie für mich interessant gemacht hat. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie sie Gefühle für Cromwell aufbauen konnte, weil ich ihn einfach so unglaublich unsympathisch und unfreundlich finde.
Außerdem finde ich das Buch etwas sehr dramatisch. Ich kann dazu nicht mehr sagen, da ich sonst spoilern würde, aber alle die das Buch gelesen haben, wissen was ich meine. Die Ereignisse überschlagen sich, sodass man gar nicht mehr richtig mitfühlen kann, weil schon das nächste Drama passiert. Außerdem finde ich, dass einem bestimmten Ereignis nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird, vor Allem da sich nicht mal mehr eine Triggerwarnung im Buch befindet. Also dafür war es echt krass. Naja das Buch spielt eben sehr mit Extrema. Sehr viel Drama, Schicksalsschläge und auf der anderen Seite seine EDM Karriere.
Cromwell ist ein weltbekannter DJ. Diese gesamte Welt finde ich ziemlich cool. Ist mal erfrischend, aber trotzdem total überzogen. Er hat mit 19 eine total übertriebene Karriere und trotzdem kann er wie ein „normaler“ Mensch studieren und leben? Wie kommt es, dass er nicht dauerhaft von Paparazzi verfolgt wird, wenn er doch ein Weltstar ist? Irgendwie finde ich das ziemlich unrealistisch.

Ihr merkt, dass ich echt hin und her gerissen bin.  Das Buch ist für mich einfach ne Spur zu viel von Allem. Aber trotzdem finde ich den Schreibstil, die Synästhesie und die gesamte Liebesgeschichte gut und tiefgründig.
Deswegen finde ich es auch total schwierig dem Buch Sterne zu geben. Es ist nämlich definitiv kein schlechtes Buch. Allerdings konnte es mich überhaupt nicht berühren. Ich gebe den Buch 3 Sterne, weil ich denke, dass das ein guter Mittelwert ist, auch wenn ich eigentlich nicht zu 100% damit zufrieden bin.

 Bewertung: 
🌟🌟🌟/🌟🌟🌟🌟🌟









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