Sonntag, 14. Januar 2018

Rezension: Wir sehen uns beim Happy End

"Wir sehen uns beim Happy End" ist ein Roman von Charlotte Lucas, welcher im November 2017 erschienen ist. Das Buch gibt es nur in der gebundenen Version und kostet daher für 560 Seiten 18€. Das Buch ist ein Einzelband.

Klappentext:
Stell dir vor, Romeo und Julia erleben wunderbare Flitterwochen, die kleine Meerjungfrau bekommt ihren Prinzen und Hannibal Lecter wird zum kinderfreundlichen Veganer - Wie könnte die Welt aussehen, wenn jede Geschichte das Recht auf ein glückliches Ende hätte? Und was würdest du tun, wenn dir das Leben die Verantwortung für einen anderen Menschen gibt? Schenkst du ihm ein Happy End? Selbst wenn du nicht weißt, ob er das will?
Ein zauberhafter Roman über das Schicksal, unerwartete Begegnungen - und die Frage, ob erst ein Happy End das Leben lebenswert macht.

Meine Meinung: DANKE auch hier an Bastei Lübbe, dass ich das Buch als Rezensionsexemplar bekommen habe. Leider hat es mir nicht so gut gefallen, wie ich gehofft habe...

Ich fange trotzdem wie immer mit dem Positiven an. Das Cover ist wirklich hübsch, ziemlich schlicht, aber trotzdem fröhlich. Die Farbe mag ich auch ganz gerne, aber was besonders toll ist, ist der Buchschnitt, ich hoffe man kann das auf dem Bild gut erkennen, aber er ist pink! Das sieht irgendwie cool aus, aber ich kann verstehen, wenn das manchen zu viel ist :)
Ich finde auch, dass die Idee total schön ist. Zwei Menschen die sich auf unterbewusste Art und Weise helfen um ein Happy End zu erleben. Wirklich, ich finde man hätte da echt was Gutes draus machen können! Aber nein.
Den letzen Punkt mochte ich nur am Anfang. Nämlich den Schreibstil. Das Buch ist wahnsinnig "lustig" geschrieben, jeder 2. Satz ist irgendein Sprichwort oder irgendein Kommentar zu der Situation in Klammern. Die ersten 100 Seiten fand ich das toll und musste auch öfter schmunzeln. Dann ist mir eingefallen, dass die Protagonistin über 30 ist und da ist diese "Sprache" völlig unangebracht. Ich weiß die Zeile nicht mehr genau, aber einmal wurde von ihrem Exfreund geredet und das sah genau so aus: "Er ist so ein Arschloch, Arschloch, Arschloch (!!!)". Sorry, aber das klingt nach einem Kleinkind, dass keine Schokolade bekommt.So ab und zu wäre das ja okay gewesen aber die ganze Zeit? Das wurde nach einer gewissen Zeit total anstrengend und unglaubwürdig.
Generell ist das Buch sehr durchwachsen. Manche Stellen durchfliegt man praktisch und andere Seiten sind völlig unnötig in die Länge gezogen. Mich interessiert es nicht wo sie wann, welches Gemüse einkauft oder wie sie die ganze Wohnung aufräumt. Da hätten ein oder zwei Sätze zu gerreicht. Teilweise sind die Gedanken von Ella total abgeschweift, das kann natürlich an ihrem träumerischen Ich liegen, aber manchmal gab es ein ganzes Kapitel unnötiger innere Monolog über irgendwelche nicht wichtigen Szenen. Das hat so genervt, weil es auch einfach nichts mit der Story an sich zu tun hatte.
Ich denke dass das so die wichtigsten Punke waren, bis ich jetzt zu dem schlimmsten Punkt in dem Buch komme.
Und zwar Ella. Ich kann sie nicht ausstehen.
Irgendwie mag wohl jeder Mensch Happy Ends und freut sich über ein gelungenes Happy End in einem Film oder Buch, aber Ella ist schon fast krankhaft darauf aus immer ein Happy End zu bekommen. Wenn ihr das Ende eines Filmes nicht passt, schreibt sie es einfach um und beschwert ich erstmal eine komplette Seite über den Film, den Regisseur und alles was mit dem Film zu tun hat, weil das ja überhaupt nicht ginge.
Sie übertreibt einfach so ein ganz kleines bisschen. Das lässt sich noch aushalten, aber als sie dann angefangen hat Fremden Leuten etwas vorzulügen nur um ihr Happy End zu erreichen, war ich raus. Sorry aber das geht gar nicht. Ich würde spoilern, wenn ich genaueres erzählen würde, aber glaubt mir, sie lügt sich ihr Leben einfach zu Recht. Es war klar, dass es am Ende deswegen einen großen Streit geben wird und deswegen hatte ich noch weniger Motivation weiterzulesen.
Ella hat für mich einfach eine total verdrehte Weltvorstellung. Sie glaubt, dass es in einer Beziehung eine richtige Tiefe geben MUSS, weil der Held und die Heldin in einem Märchen, auch immer durch sowas müssen bevor sie ihr Happy End leben können.
Irgendwie stimmt das ja, aber sie verzeiht ihrem Verlobten ALLES, weil es muss ja Tiefen geben. Sie ist einfach so wahnsinnig naiv.

Okay ich habe mich was abreagiert. Ihr merkt wahrscheinlich, dass ich dem Buch nicht so viel abgewinnen kann. Aber trotzdem ist es kein schlechtes Buch, nur Ella und der Schreibstil haben manchmal was genervt. Aber das kann ja auch jeder für sich entscheiden. Ich mag so extrem kindliches Verhalten bei einer erwachsenen Frau einfach nicht. Ich muss aber zugeben, dass sie sich im Laufe des Buches positiv verändert hat. Am Ende mochte ich sie sogar und es wurde etwas spannender, sodass ich wirklich wissen wollte wie es weiter geht.

Bewertung: Ich habe keine Ahnung wie ich es bewerten soll... Ich denke es bekommt 2.5 Sterne, weil ich echt keine Lust mehr hatte ein Buch weiterzulesen und weil mich einfach zu wichtige Dinge gestört haben.
🌟🌟/🌟🌟🌟🌟🌟

Empfehlung: Ja lest das, wenn ihr auch so Happy End verrückt seid. Ich glaube, dann kann man Ella wirklich mögen, aber ich bin eher so der Realist und da passt das nicht ganz :)


Puh... das war ja mal was :) Ich hoffe natürlich euch hat die Rezension trotzdem gefallen und ihr versteht mich so ein bisschen! Schreibt mir gerne eure Meinung zu dem Buch.
Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag!
Bis Bald:)
Eure Joana 💜💙




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